Montag, 30. Juni 2008

Vergeigt.

Die EM ist endlich vorbei, jetzt haben wir zwei Jahre Ruhe, dann ist Weltmeisterschaft...

Das Spiel Deutschland-Polen ließ ja noch hoffen - danach wäre jede Erwartung gerechtfertigt gewesen, den Titel nach "Schlaaaaaaaaaaaaaaaand!!!" zu holen. Gegen Kroatien der böse Einknicker, aber selbst da konnte man ja noch sagen "okay, kleines Formtief, die fangen sich nochmal".

Was aber dann kam, war bitter. Gegen Österreich und gegen Portugal hat die DFB-Elf nicht gewonnen, weil sie besser war, sondern lediglich, weil die anderen schlechter waren. Sinn- und phantasiloses hin- und hergekicke. Nur Lehmann, Lahm und Friedrichs auf der Höhe, der Rest noch im Halbschlaf.

Der Sieg gegen die Türken war pures Glück kurz vorm Abpfiff - eine Verlängerung hätten die Mädchen da auf dem Platz nicht durchgestanden. Die Türken waren das bessere Team und die Niederlage absolut unverdient.

Insofern war das Ergebnis gestern gegen Spanien sowas von absehbar. Ob nun Ballack, Podolski, Schweinsteiger oder Klose - alle nur noch Schatten ihrer selbst. Kein richtiger Einsatz, kein Elan, keine Chance wurde so richtig genutzt. Die ersten zehn Minuten waren sie gut, und dann nochmal ein paar Minuten in der zweiten Hälfte, aber drei Viertel des Spiels fanden vor dem deutschen Tor statt - wer in einem EM-Finale Kreisklasse-Fußball spielt, der muß sich nicht wundern, wenn er ohne Pokal nach Hause fliegt.

Nein nein, bei allem Patriotismus - die deutsche Mannschaft kann froh sein, daß sie es überhaupt so weit gebracht hat. Gerechtfertigt war das nicht.

Donnerstag, 26. Juni 2008

Huuuuuuuuuupppp !!!!!

Wie bescheuert kann man eigentlich sein?

Und wie rücksichtslos?

Ja, auch ich freu mich, wenn die deutsche Mannschaft mal wieder einen Sieg erzittert hat. Und ganz besonders freu ich mich, wenn dieser Sieg auch verdient ist (wie gegen Polen oder Portugal).

Aber erstens sehe ich keinen Sinn darin, deshalb -zig Liter Sprit zu verfahren, nur um mich in irgendeinen Jubelkorso einzustauen, zweitens muß ich nicht hunderte von Kindern nachts um elf mit dämlichem Gehupe aufwecken und damit tausende von Eltern nerven, die ihre erschrockenen Kids wieder beruhigen und zum weiterschlafen animieren müssen, und drittens gehöre ich zur arbeitenden Bevölkerung und muß in aller Regel am nächsten Morgen wieder früh raus.

Ich halte das Korso-Gefahre für eine völlig sinnbefreite Marotte, die immer mehr um sich greift. Bei der WM '90 war es das Endspiel (wofür ich noch ein wenig Verständnis aufbringen konnte), aber inzwischen sind es schon die Gruppenspiele gewesen - in zwei Jahren spätestens dürfte das schon in der Qualifikationsrunde so gehen und dann auch nach jedem Bundesligaspiel. Zum kotzen ist das.

Solange so viele Leute so viel Sprit für nichts verfahren können, so lange sind auch 1,56 Euro je Liter noch nicht genug.

Freitag, 6. Juni 2008

Angemessen...?

Wie war das noch mit der Kinderärztin aus Hamburg, die einem Vierjährigen eine viel zu hohe Dosis Glucose verabreicht hat? Freiheitsstrafe und Berufsverbot, macht zusammen die vollständige Vernichtung einer beruflichen Existenz. Auch, wenn das Berufsverbot nur für fünf Jahre gilt - wer stellt denn eine vorbestrafte Ärztin ein, die gerade mehrere Jahre nicht praktiziert hat? Die Frau ist baruflich am Ende und kann sich - nach der Haftentlassung - einen Job als Raumpflegerin suchen oder so.

Für einen Fehler, den sie gemacht hat, als sie eigentlich helfen wollte.

Ich halte das Urteil für hart, aber - wie schon vor ein paar Tagen hier geschrieben - auch für nachvollziehbar und im Prinzip gerecht. Nicht wegen des Fehlers selbst, sondern wegen ihres Verhaltens danach.

Andere Menschen zeigen auch eklatantes Fehlverhalten. Sie haben nicht den Willen, jemandem zu helfen, außer sich selbst natürlich, denn das Geld ist alle und das Bier teuer. Also suchen sie sich jemanden, der vielleicht noch Geld hat, schlagen ihn zusammen, schlitzen ihn mit der Bierflasche auf, stechen seinem Kumpel ein Messer zwischen die Rippen, klauen die Kohle und verduften.

Im Prozess zeigt sich, wie wenig diese beiden Verhaltensweisen miteinander vergleichbar sind: denn während im ersten Fall, wie schon gesagt, die (berufliche) Existenz einer bis dahin unbescholtenen Bürgerin zunichte gemacht wird, kommen die Täter im zweiten Fall mit Bewährungsstrafen davon.

Ich halte dieses Urteil für unangemessen; es wird der Tat nicht ansatzweise gerecht !

Beide Opfer des Raubüberfalles hätten sterben können, der Schnitt mit der Bierflasche hat die Halsschlagader nur um wenige Millimeter verfehlt. Das war reines Glück. Der Stich mit dem Messer in die Brust des anderen Opfers hätte für dieses ebenfalls tödlich enden können - auch hier war viel Glück im Spiel. Und den Tätern ist das völlig egal gewesen! Weder beim Schnitt mit der Flasche noch beim Stich mit dem Messer dürfte der jeweilige Täter wohlüberlegt gehandelt und sich überzeugt haben, daß er keine lebensbedrohliche Verletzung setzt.

Das alles läßt dieses überaus schale Gefühl entstehen, von der Justiz keinen Schutz erwarten zu dürfen.

Donnerstag, 5. Juni 2008

Heißdüsen...

Was macht eigentlich so ein Klempner den ganzen Tag?

Morgens beginnt er seine Arbeit in der Firma bei Mettbrötchen und BILD, fährt dann mit seinem Azubi zusammen los zum ersten Kunden, wo er sich um die Kloverstopfung kümmert. Scheiß-Job, möchte man meinen... Anschließend weiter zu nächsten Kunden, ein neues Waschbecken installieren, hinterher beim dritten Kunden des Tages erstmal nur ausmessen - man will ein neues Badezimmer und bittet um einen Kostenvoranschlag.

Nach der Mittagspause gilt es, beim vierten Kunden des Tages einige Heizkörper auszutauschen und kurz vor Feierabend ist nochmal eine Verstopfung reingekommen.

Abends setzt er sich vor seinen Computer und schreibt sein Blog: Zwei Familien vor dem Ertrinken in Exkrementen gerettet, eine weitere vor dem Erfrieren. Das Waschbecken unterschlägt er (zu langweilig) und das Ausmessen des Badezimmers wird zur langwierigen Consulting-Fortbildung in Anbetracht der künftigen Tätigkeit als Klemager (Klempner+Manager).

Außerdem fabuliert er ein wenig über die Unvernunft der Menschen, die den Klempner rufen müssen, weil sie blöd genug waren, das Paket Binden der letzten Woche am Stück ins Klo zu werfen und daß er deshalb Scheiß-Arbeit hatte, er beschwert sich lautstark über die arroganten Zeitgenossen, die alle direkt vor dem Haus seiner Kundschaft parken, so daß der arme Klempner die schweren Heizkörper nicht nur in den dritten Stock, sondern vorher auch schon 100 Meter die Straße entlang schleppen musste.

Hmmm, wirkt alles irgendwie konstruiert.

Aber: was macht der Rettungsassistent den ganzen Tag lang?

Morgens beginnt er seinen Tag mit dem Fahrzeugcheck, anschließend ein kleines Frühstück mit großem Kaffee. Danach zwei Entlassungen, eine Ambulanzfahrt, wieder an der Wache gibts dann Kaffee, bißchen Auto putzen und Wache saugen. Einweisung einer nicht gehfähigen Person, danach was spannendes: ein Herzinfarkt, mit Notarzt. Einrücken in die Rettungswache, Kaffee, Mittagessen, Couch.

Nachmittags ein weiterer Notfall: Schnittverletzung in einem Betrieb. Danach gleich weiter: Verkehrsunfall, zwei mal Schleudertrauma. Munter weiter zum nächsten Notfall: Kreislaufprobleme, die Patientin bleibt aber zu Hause, weil es ihr schon wieder viel besser geht. Zum Abschluß des Tages noch zwei Entlassungen.

Zu Hause setzt sich der Rettungsassistent an seinen Computer und schreibt sein Blog: wie er den ganzen Tag lang bereit war, Leben zu retten, aber mit langweiligen Krankentransporten genervt wurde. Wie er dann endlich richtig gefordert wurde und unter laufender Reanimationsbereitschaft einen Herzpatienten versorgt und gleichzeitig den völlig unfähigen Notarzt unter Kontrolle gehalten hat. Wie er aber bei dem Verkehrsunfall über sich selbst hinausgewachsen ist und unter Einsatz seines Lebens zwei Menschen dem Schnitter Tod gerade noch so von der Schippe reißen konnte.

Außerdem läßt er sich ausgiebig aus über die Idioten, die nicht Auto fahren können, und meint damit vor allem all jene Fahrer, die gerade kein Blaulicht auf dem Dach haben und diejenigen, denen es einfach nicht gelingen will, sich beim Herannahen eines Rettungswagens einfach nur in Luft aufzulösen. Und natürlich läßt er die ganzen unfähigen Laien nicht aus, die für völlig unspektakuläre Verletzungen/Erkrankungen den Rettungsdienst alarmieren - das führt ja doch nur zu Einsätzen, in denen der Rettungsassistent völlig unterfordert ist, blockiert für spektakuläre Ereignisse, und von denen er hinterher nicht gut berichten kann - wer will schon langweiligen Standard hören...?

Hmmm, das klingt schon viel weniger konstruiert.

In vielen Blogs ist nachzulesen, wie sich Rettungsassistenten, Rettungssanitäter, Transportsanitäter, Notfallsanitäter oder wie die lieben Kollegen in den vielen Ländern auch immer heißen mögen, entweder über die anderen an Einsätzen beteiligten Personen auskotzen (Patienten, Notärzte, Polizisten, Feuerwehrleute, Angehörige, usw.), oder alternativ ihre genz persönlichen Glanzleistungen präsentieren. Oder beides...

Der jeweilige Autor ist natürlich immer der Gute, der Profi, der Macher und Könner, die arme Sau sozusagen, die sich inmitten einer unübersichtlichen und für alle Beteiligten lebensbedrohlichen Situation zurechtfinden muß und dabei ausschließlich von unfähigen Blasen umgeben ist, die im besten Fall seine Arbeit nicht stören.

Und selbstverständlich weiß der jeweilige Autor ganz genau, wie das ganze Rettungsbusiness besser laufen würde - sieht aber ein, daß er nichts tun kann, weil es ja eben niemals an ihm liegt. Fehler machen immer die anderen, und weiß Gott: sie haben niemals Gründe dafür.

Ganz ehrlich? Mir persönlich geht dieses Gehabe ein bißchen auf den Geist. Es erinnert mich an die Heißdüsen, die nach ihrem ersten Tag im Rettungswachenpraktikum ihren Kumpels erzählen, wie sie den ganzen Tag knöcheltief im Blut gewatet sind, immer auf dem Sprung, ein Leben nach dem anderen zu retten, die sich aber am zweiten Tag schon morgens die Finger an der Schiebetür klemmen und erstmal ne Woche krank sind.

Es gibt Dinge, die ghören zum Beruf. So wie der Klempner gelegentlich unangenehmen Gerüchen ausgesetzt ist, wenn er das Klo repariert, so gehört es zu den Aufgaben eines Rettungsassistenten, Krankentarnsporte zu fahren oder auf Menschen zu treffen die auch ohne den Rettungsdienst überleben würden, sich aber einfach nicht sicher waren, ob's schlimm ist.

Ebenso gehört zum Job, daß man sich mit Orgelspiel und Lichterglanz durch dichten Verkehr quält, während die anderen Verkehrsteilnehmer mit dieser Situation nur selten konfrontiert (und dementsprechend unsicher) sind.

Ich mache meinen Job als Rettungsassistent gerne, ich freue mich auch über Einsätze, wo ich mal zeigen kann, wie gut ich wirklich bin - aber ich sehe meine Stärke unter anderem darin, ruhig und gelassen zu bleiben, Probleme zu lösen, wenn sie sich mir stellen (ich muß sie nicht herbeireden), und auch darin, nicht andere (vor allem rettungsdienstliche Laien) abzuklassifizieren, weil sie von meinem Beruf keine Ahnung haben.

Im Gegenzug rufe ich den Klempner, wenn mein Klo verstopft ist...

Ich sehe meine Stärke auch darin, mit dem Verhalten anderer zu rechnen und mich darauf einzustellen. Vor allem, wenn ich den Rettungswagen mit Blaulicht und Martinshorn durch den Stau vor der Ampel lenke. Ich muß mich da nicht aufregen - für die anderen sieht die Situation anders aus und sie wissen meist nicht, wie sie mir am besten helfen können. Ihnen fehlt der Überblick, den ich habe, weil ich ein gutes Stück höher sitze und über die PKWs drüberwegschauen kann.

Im übrigen sind die Einsätze, wo es wirklich auf jede Minute ankommt, sowas von selten - da kann man dann tatsächlich mal einen Blogeintrag zu verfassen.

Und deswegen mag ich Rettungsdienst-Blogs, wo nicht "Edward mit den Laryngoskop-Händen" schreibt oder sich jemand tumb über die Idioten ohne Verstand auslässt, die aus Unsicherheit Dinge falsch machen, die doch für einen ausgebildeten und erfahrenen Rettungsdienstler selbstverständlich sind. Wo nicht jemand herummault, daß der Tag "mal wieder nichts spannendes" gebracht hat, und er so gar nicht zeigen konnte, was für ein Mega-Crack er doch ist - sich aber im nächsten Absatz outet, daß er eh nur als Praktikant mitfährt.

Ich mag Rettungsdienst-Blogs, wo mit ein wenig Wortwitz und geschmeidiger Darstellung das eine oder andere Stück Alltag aufs Korn genommen wird - wo aber nicht aus jeder Zeile Blut trieft oder die Mahnung: "seht her, ich bin der Größte!".

Solche Blogs lese ich gern - alles andere ist in meinen Augen Heißdüsen-Generve und überflüssig.

Dienstag, 3. Juni 2008

Wir doch nicht !

Heute vor genau 10 Jahren ereignete sich das Zugunglück von Eschede, 101 Menschen verloren ihr Leben, weitere 105 wurden verletzt, einige von ihnen sind heute schwerbehindert.

In den Jahren nach dem Unglück wurde viel diskutiert, warum soetwas habe passieren können; die Bahn hat immer betont, technische Defekte liessen sich niemals völlig ausschliessen, und man habe alles getan, um Fehler wie einen gebrochenen Radreifen zu verhindern. Pustekuchen - wie sich immer weiter herausstellte, wurde geschlampt, musste unter hohem Zeitdruck gearbeitet werden, wurden Kontrollen nur halbherzig durchgeführt und Toleranzen erweitert. Wird schon gutgehen.

Ist es aber nicht.

Das erinnert mich an einen Vorfall in Pinneberg vor mehreren Jahren - in drei von vier Trinkwasserbrunnen wurden deutlich erhöhte Belastungen durch verschiedene Schwermetalle gefunden, die Grenzwerte wurden um ein Mehrfaches überschritten. Was hat man getan? Richtig: selbstverständlich wurde sofort die vorübergehende Schliessung dieser Brunnen diskutiert. Wasser hätte man aus Hamburg und dem übrigen Umland beziehen können. Hätte aber Geld gekostet, darum wurden die "zulässigen Grenzwerte" erhöht. Clever, nicht?

Nicht clever? Doch: erstmal wurde viel Geld gespart, und so Schwermetalle machen ja nicht von heute auf morgen krank - 10 Jahre später wird Krankheit durch eine erhöhte Belastung mit diesen Stoffen kaum nachweisbar auf besagten Vorfall zurückzuführen sein.

Oder wie war das noch mit Tschernobyl? Tage nach der Reaktorexplosion mit integrierter Kernschmelze wurden in Skandinavien erhöhte Strahlungswerte gemessen - in der UdSSR gab man sich unwissend. Erst zwei Wochen nach dem Super-GAU räumte man ein, daß es da wohl ein Problem gegeben hätte - zu dem Zeitpunkt waren bereits tonnenweise verseuchte Lebensmittel unters Volk gebracht.

Wir würden sowas natürlich nie machen. Toleranzen ignorieren oder sie zu unseren Gunsten erweitern, Grenzwerte erhöhen, damit wir Geld sparen, Probleme vertuschen, um unser Ansehen nicht zu verlieren.

Wir gönnen uns höchstens drei Bier, weil wir ja noch fahren müssen, und wägen das Risiko des sich-Herantrinkens gegen jenes des Erwischtwerdens ab.

Wir zahlen unsere Rechnungen auch nach vier Wochen noch unter Abzug des Skontos, der uns für schnelle Zahlung binnen 14 Tagen gewährt wurde.

Wir machen ohne mit der Wimper zu zucken weiter Schulden, damit unser Umfeld nicht merkt, daß wir längst pleite sind - zur Not gibts ja die Privatinsolvenz, da kann man einfach nochmal alles auf Null stellen (und hat trotzdem einige Jahre lang fein gelebt).

Aber so Sachen, wo andere Menschen womöglich drunter leiden, schwere oder zumindest finanzielle Nachteile haben könnten? So Dinge, wo wir andere Menschen gefährden, beschummeln oder zumindest ungefragt ausnutzen?

Nein - so etwas machen wir nicht. Schließlich wollen wir ja auch nicht, daß jemand sowas mit uns macht!

Montag, 2. Juni 2008

Es müllt...

Was für ein Wetterchen - gereade recht, um Halbgötter zu zeugen. Fehlt mir nur eine Sterbliche...

Doch wo Sonne ist, da ist auch Schatten. Das Wetter lädt ja sehr dazu ein, sich mal vom heimischen Sofa zu trennen und den Mobilfernseher nebst Grill und Zubehör einzupacken, um sich in die "Natur" zu begeben. Einfach mal raus, zur nächsten Grünfläche (natürlich mit dem Auto!) und ein nettes Picknick im Freien veranstalten.

Da werden Würstchen, Steaks und Maiskolben gegrillt, dazu ein paar Bierchen gekippt, einfach mal die Seele baumeln lassen, den lieben Gott einen guten Mann sein lassen, das Leben geniessen.

Später wird dann alles eingesammelt - die Wolldecke, der Grill, die Tupperdosen und Pfandflaschen, natürlich der teure Mobilfernseher, und ab gehts wieder nach Hause.

Herrlich, so ein Tag, oder?

Was vergessen? Natürlich nicht! Die Verpackungen von Fleisch und Würstchen, die Pappteller, Servietten, abgenagten Knochen und die verbrannte Grillkohle, die Nicht-Pfand-Flaschen und leeren Zigarettenschachteln - das alles hat man sicherlich nicht vergessen. Auch um es schlicht übersehen zu haben, ist es einfach zu viel.

Nein, man hat den ganzen Dreck und Müll ganz bewusst liegen gelassen. Wozu gibts denn die Stadtreinigung? Warum soll man sich selbst darum kümmern, daß der Picknickplatz hinterher genauso schön aussieht wie vorher? Wenn'd den nächsten Picknicker stört, kann er ja vorher aufräumen, ist doch sein Problem.

Ganz ehrlich: mir gehen diese ignoranten, selbstgefälligen Arschlöcher ganz gewaltig auf die Eier, die ihre Müllberge nicht mal bis zum nächsten Abfalleimer tragen können. Widerliche asoziale Spacken sind das allesamt.

Gerade in Hamburg steht an jeder Ecke ein Mülleimer, der Weg ist wirklich niemals weit. Es ist ganz einfach: eine Plastiktüte für den Müll mitnehmen, alles gleich da hineintun und zum Schluß nur noch die ganze Tüte in den nächsten Mülleimer entsorgen, und schon ist alles gut. Und der positive Nebeneffekt: die Kinder, die das sehen und mitbekommen, haben gleich ein brauchbares Vorbild.

Also, an alle Sozialversager: macht euren Picknickplatz hinterher sauber, schafft euren Abfall weg, das hilft allen - auch euch!