Dienstag, 16. Dezember 2008

Letzte Nacht...

Dienstbeginn auf der Rettungswache meines Vertrauens um 18:00 Uhr.

Fahrzeug gecheckt bis 18:30 Uhr.

Abendessen zubereitet und verspeist bis 19:30 Uhr.

Ferngesehen bis 22:45 Uhr.

Zustand der entspannten Einsatzbereitschaft bis 07:45 Uhr.

Ablösung "Guten Morgen" gewünscht um 07:50 Uhr.


Fahrtkosten (zu Hause --> Rettungswache und zurück): 2 Euro.

Abendessen (Pasta al Tonno): 6 Euro.

Durchgeschlafene Nacht: UNBEZAHLBAR...

Montag, 1. Dezember 2008

Advent, Advent...

Ich mag Weihnachten nicht. Und erst recht hasse ich die "Vorweihnachtszeit", die ja üblicherweise bereits im September beginnt, wenn die ersten eingeschmolzenen Schoko-Osterhasen als Weihnachtsmänner verkleidet bei den einschlägigen Discountern auftreten.

Ab diesem Zeitpunkt wird es immer schlimmer - die Verkaufsflächen, die mit allerlei weihnachtlichem Schnickschnack angereichert werden, breiten sich immer mehr aus, irgendwann gesellen sich erste Tannbäume hinzu und es werden die ersten Weihnachtslieder gedudelt. Dann ist aber bereits Oktober...

Nunmehr haben wir den ersten Advent hinter uns, und jetzt gibt es endgültig keine Gnade mehr. Die Stadt ist voll mit irgendwelchem mehr oder weniger geschmacklos geschmücktem Grünzeug, überall tönt es "Stille Nacht" oder "Vom Himmel hoch". Rotverkleidete Weißbartträger schleichen mit Sammeldosen durch die Gegend und bitten jeden um sein Bestes - sein Geld - für irgendwelche dubiosen Zwecke. Versprengte Rettungshundeführer vom ASB sammeln Futterspenden, weil ihre vierbeinigen Freunde sonst wohl nix zu Weihnachten bekommen, und selbst im Fernsehen laufen diese widerlichen, emotionsschwangeren Christmas-Schmonzetten, unterbrochen allenfalls durch den Coca-Cola-Weihnachtstruck...

Zum kotzen ist das.

Am schlimmsten aber - und das ist wohl auch der Grund für meine Abneigung gegen diese Jahreszeit - am schlimmsten ist dieses allgegenwärtige gegenseitige Liebhaben. Kein böses Wort, keine klare Kritik, schließlich ist bald das Fest der Liebe und des Friedens. Unehrliches Geschleime hat mich schon immer rasend gemacht.

Ja, auch ich werde dieses Jahr, wie immer, ein paar Weihnachtsgeschenke für meine Liebsten kaufen. Ich werde mir dazu Zeit nehmen, damit es auch Dinge sind, die "von Herzen kommen", und diejenigen, die ich nicht mag, die bekommen auch nichts. Auch werde ich wenigstens einmal, wie immer, den örtlichen Weihnachtsmarkt besuchen und mich mit Hochprozentigem anreichern, das, in einem widerlich-weihnachtlichen Becher mit aufgekochtem Fusel vermengt, selbigen halbwegs trinkbar macht.

Aber das wars denn auch. Am 24.12. beginne ich um 16:00 Uhr meinen 24-Stunden-Dienst, wobei ich einen freundlichen Familienvater drei Stunden früher ablöse, auf daß er zu Hause unterm Baum leiden kann, und wenn ich am 25. um 19 Uhr Feierabend mache tüdel ich mir einen an, geh früh schlafen und steh am 26. um sieben wieder in der Wache. Herrlich.

Denn das einzige, was mir an Weihnachten Spaß macht, sind die vollgefressenen Spacken im Wohnzimmer, die vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben erfahren, daß Weihnachten auch scheiße sein kann - wenn wir Opa unterm Baum nicht wiederkriegen und ihn deshalb an die "Schwarze Gang" übergeben müssen.

Und dann ists vorbei und ich habe wieder neun Monate lang meine Ruhe. Yeah!