Mittwoch, 18. März 2009

Heilige Arroganz - unselige Einfalt...

Der Mann ist 23.
Das Mädchen, seine Stieftochter, ist erst neun.

Irgendwann gegen Ende des letzten Jahres nimmt er sie sich.

Vielleicht als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk an sich selber?
Vielleicht weil er betrunken war und sein eigenes Handeln nur durch den Schleier des Suffs wahrnahm?
Vielleicht auch, weil seine Partnerin - die Mutter des kleinen Mädchens - gerade keine Lust hatte, krank war, die Russen zu Besuch hatte, wer weiß das schon?

Das Mädchen ist neun Jahre alt.

Dünn, abgemagert, unterernährt - unterentwickelt.
Sicherlich auch eng - vielleicht mag ihn das angegeilt haben.

Man stelle sich die Situation vor: das neunjährige Mädchen in den Händen des Stiefvaters (dem sie vielleicht vordem vertraut hat, wer weiß?). Er dringt in sie ein, presst seinen erigierten Schwanz durch ihre kleine, viel zu enge Vagina, die längst noch nicht bereit ist für das, was er fordert. (Aber er fordert ja nicht nur - er nimmt es sich auch.)

Sie mag geschrien haben, sich vor Schmerzen gewunden, oder vielleicht hat sie auch still ertragen, wogegen sie sich nicht zur Wehr setzen konnte. Wer weiß, vielleicht wusste sie nicht einmal, was da gerade mit ihr passiert, konnte es nicht einordnen, spürte nur den Schmerz, den unsäglichen Schmerz als das Gewebe in ihrem Inneren überdehnt wurde.

Dann war es irgendwann vorbei.

Wie lange mag sie geweint haben, still vor sich hin geschluchzt, beschämt über das, was sie vielleicht nicht verstanden hat, von dem sie aber doch instinktiv wusste, daß es irgendwie falsch war.

Wie lange mag sie gebetet haben, ihren Gott angefleht haben, er möge sie doch aus diesem schlechten Traum erwachen lassen, so daß alles gut wäre. Sie war Christin, ihr Gott war also definitionsgemäß ein "guter Gott", ein liebender, fürsorglicher, verzeihender Gott, der ihr soetwas nicht antäte.

Wie lange mag sie Schmerzen gehabt haben, welche Ängste mag sie ausgestanden haben davor, daß es wieder passiert?

Und: wie mag sich dieses neunjährige Mädchen gefühlt haben, als plötzlich neues Leben in ihm heranwuchs? Wie mag es wohl auf eine 9jährige wirken, wenn man ihr eröffnet: "Du bist schwanger"? Wie mag sich dieses Mädchen fühlen, wenn man ihr weiter erklärt: "es sind sogar zwei Kinder, Zwillinge"?

Und was mag in einem gläubigen neunjährigen Christenmädchen vorgehen, wenn man ihr dann sagt: "Wenn wir nicht die Kinder in Dir töten, wirst Du selbst sterben."?

Natürlich kommt nun auch die Vergewaltigung durch den Stiefvater heraus, er wird zunächst einmal eingesperrt. Ihm wird der Prozess gemacht werden, denn Vergewaltigung ist strafbar. Auch in Brasilien.

Natürlich werden die Zwillingsföten abgetrieben, damit die neunjährige Mutter überleben kann.

Ich persönlich finde die Geschichte bis hierher schon unsagbar tragisch. Ich bin ja sowieso ein Anhänger der Todesstrafe für Vergewaltiger (und für Kinderschänder bitte ein sehr langsamer und schmerzhafter Tod), auch wenn ich mich mit meiner Meinung wohl sicher nicht durchsetzen kann.

Aber da ist ja noch die katholische Kirche. Diese mit gottloser Arroganz gesegnete Organisation zur Unterdrückung der Armen und Abhängigen. Diese Schutzgemeinschaft (homo)sexueller Kinderficker. Dieser widerliche, stinkende Haufen verblendeter Nazifreunde und Friedensheuchler. Dieser Abschaum.

Und die katholische Kirche hat in ihrer heiligen Arroganz nichts Besseres zu tun, als das Mädchen zu bestrafen und mit ihr alle, die ihr das Leben gerettet haben (ihre Mutter, die Ärzte). Die alle wurden exkommuniziert, also aus der Kirche ausgeschlossen. Der Vergewaltiger übrigens wird nicht exkommuniziert.

Lassen wir mal die Mutter des Mädchens und die behandelnden Ärzte außer Betracht - die sind alt genug, sich selbst ihre Gedanken zu machen - und konzentrieren wir uns weiter auf das Mädchen. Und lassen wir uns folgenden Ablauf noch mal ganz ruhig und sinnig auf der Zunge zergehen:

Eine Neunjährige wird von ihrem Stiefvater vergewaltigt und dabei geschwängert. Daß sie ein Austragen der Zwillinge nicht überleben würde, steht fest. Um ihr Leben zu retten, werden die Föten abgetrieben.

Zwischenergebnis: Das Mädchen fühlt sich vermutlich (statistisch sehr hohe Wahrscheinlichkeit) schuldig an der Vergewaltigung und weiß nun zudem, daß zu ihren Gunsten zwei Kinder niemals das Licht der Welt erblicken werden. Das stellt, so denke ich, für eine 9jährige schon eine sehr ernste Belastung dar.

Des weiteren wird sie, die sich objektiv betrachtet nichts hat zu Schulden kommen lassen, bestraft, indem sie aus der Kirche ausgeschlossen, quasi für gottlos erklärt wird.
Sie, die diesen ganzen Leidensweg als Opfer durchlitten hat.
Sie, die sich sicherlich nichts von alledem ausgesucht hat.
  Nicht die Schmerzen, als ihr Häutchen riß.
  Nicht die Schmerzen als ein dicker Schwanz gewaltsam in ihren noch viel zu kleinen Körper gepresst wurde.
  Nicht die Scham, als 9jährige schwanger zu sein.
  Nicht das Wissen, daß ihretwegen zwei Föten vernichtet werden.

Sie wird von der Kirche bestraft.

Der Täter, also dieses widerliche Dreckschwein, dieses klägliche Stück lebensunwerten Lebens, der wird von der Kirche nicht angetastet. Vielleicht wird er seine weltliche Strafe erhalten und ein paar Jahre einsitzen, wer weiß. Aber vor dem krankhaften Moralgebilde der Christenpfaffen ist er rein - im Gegensatz zu seinem Opfer.

Aber eine Krähe hackt bekanntlich der anderen kein Auge aus.

Ja, ich bin strenggläubiger Atheist. Ich weiß, daß es keinen Gott gibt. Ich bin überzeugt, daß Dinge wie Götter (mögen sie nun Gott, Allah, Odin, Zeus oder sonstwie genannt werden), ebenso wie Glaube, Kirchen und dieser ganze Schmonz nur zu zwei Dingen taugen:

Erstens, um Dinge zu erklären, deren wahre Herkunft/Funktion wir noch nicht verstehen (statt sich einzugestehen, vielleicht einfach noch nicht klug genug zu sein).

Und zweitens, um andere Menschen zu unterdrücken.

Aber bitte, ich muß niemanden missionieren. Wer an Gott glauben möchte, mag dies tun, und wer seinen Gott lieber Odin, Allah oder auch Zeus nennen mag - warum nicht? Wenn's glücklich macht, bitteschön.

Nur: hört endlich mit diesem unwürdigen Kirchenschwindel auf. Kapiert endlich, daß man für seine Überzeugungen keine Organisation braucht, die einem erzählt, was richtig und was falsch ist. Da darf man gerne selbst drauf kommen, das macht nämlich das "Menschsein" aus. Befreit euch aus der Klammer unseliger Einfalt, hört auf, irgendwelchen weihräuchernden Ratten- und Bauernfängern hinterherzulaufen, die selbst nicht nach dem leben, was sie euch predigen.

Denkt einfach mal daran, wieviel Leid, Trauer und Tod die ganzen Kirchen im Namen irgendeiner Göttlichkeit über die Welt gebracht haben und immer wieder bringen.

Und denkt auch daran, wohin es führen kann, wenn man blind und unkritisch einer Organisation nachläuft, die "immer Recht" hat. Es ist nämlich scheißegal, ob man sie "die Partei" nennt, oder "Schutzstaffel" - oder "Kirche": immer geht es nur um die Macht Einzelner durch die Unterdrückung Vieler.

Und das, liebe Leser, das ist einfach nur abstoßend.