Mittwoch, 15. Juli 2009

Windows 7

Wow - ich glaube, das ist das erste Mal, daß ich zwei Posts am gleichen Tag schreibe...

Heute war ja mal wieder Chaos im Internet - Microsoft hat "Vorbestellungen" für Windows 7 (Home-Premium E) entgegengenommen; für knapp 50 Euro konnte man bei diversen Online-Händlern und in bestimmten Kaufhäusern jeweils einen Gutschein kaufen, gegen den man im Oktober das neue Betriebssystem bekommt.

Die Nummer war angeblich (MS-Website) auf eine Million Exemplare weltweit limitiert und in den Staaten hat es mehrere Tage gedauert, bis das USA-Kontingent weg war. Wieviele Gutscheine für den deutschen Markt verfügbar waren, ist bisher nicht bekannt geworden - fest steht aber, daß die Server von Amazon um kurz nach neun heute morgen in die Knie gingen, daß Alternate, Conrad und etliche weitere um die gleiche Zeit kaum erreichbar waren. Und von der Microsoft-Website ganz zu schweigen.

So meldeten denn auch schon gegen 10:30 Uhr die ersten Agenturen, daß im Online-Handel nichts mehr zu machen sei, man könne sein Glück bestenfalls noch bei den teilnehmenden Ladengeschäften versuchen. Aber die Aussichten stünden mehr als schlecht...

Nun denn, ich bin gegen 12:30 bei Saturn in Hamburg gewesen und habe noch drei Gutscheine bekommen. Zwei werden zu 75 Euro verkauft, dann ist mein nächstes Betriebssystem von Microsoft UND umsonst...

Atomkraft? Ja danke...

Wir kennen alle diese Sticker mit dem Slogan "Atomkraft? Nein danke!". Und wir kennen alle die Bilder von Demonstrationen gegen Atomkraft. Gegen Atomkraftwerke, gegen die Zwischen- oder gar Endlagerung von Atommüll, gegen Castor-Transporte.

Und na klar kennen wir auch alle die Demonstranten udn Atomkraftgegner, die auf Fernsehen und Computer verzichten, keine Waschmaschine haben (geschweigen denn einen Wäschetrockner) und auch keinen Kühlschrank. Eben nichts, was Strom braucht.

Weil sie eben konsequent sind.
Weil man ihnen eben nichts vormachen kann.
Weil diese Leute eben weiterdenken.
Der Strom kommt aus der Steckdose?
Ja. Aber wie kommt er da rein...?

(Ehrlich gesagt: ich kenne nicht einen einzigen Atomkraftgegner, der sein eigenes Leben einschränkt, um den Stromverbrauch zu senken. Die meisten verzichten nicht mal auf Standby-Schaltungen...)

Urkomisch finde ich ja, daß die Diskussion um die Schliessung von Krümmel jetzt endlich eine neue Dimension erreicht hat: Was bitte passiert, wenn sich die Bürger von Geesthacht durchsetzen und das AKW für immer vom Netz geht? Genau: Vattenfall zahlt der Stadt Geesthacht keine Gewerbesteuern mehr. Da fallen dann jedes Jahr etliche Millionen Euro an Einnahmen weg.

Nun gehört Geesthacht ja zu den reichsten Städten der Republik. Modern und saniert, aber doch schuldenfrei und mit ordentlich Rücklagen. Und, tja - und mit verwöhnten Bürgern.

Wenn die Steuereinnahmen vom AKW-Betreiber wegfallen, werden Löcher im Haushalt entstehen, und die gilt es zu stopfen. Das bedeutet zum Beispiel, daß Gebühren für städtische Leistungen erhöht werden, oder daß städtische Zuschüsse für Veranstaltungen wegfallen (die Veranstalter werden sich das Geld dann von den Besuchern holen - oder die Veranstaltungen finden nicht mehr statt). Das bedeutet auch, daß die allgemeine Grundsteuer erhöht werden wird.

Alles in allem: die aufstrebende Stadt Geesthacht, in die viele neu-wohlhabende Bürger aus dem nahen Hamburg gezogen sind, weils dort so schön günstig war, wird künftig kein so günstiges Pflaster mehr sein. Die Lebenshaltungskosten werden deutlich ansteigen, und manch einer wird feststellen, daß er sich mit seinem schmucken Eigenheim übernommen hat.

Geesthacht und seine Bürger sind auf das AKW Krümmel angewiesen, auch wenn das keiner wahrhaben will. Aber im Leben gibt es nunmal nichts umsonst: billiges Wohnen in einer wirtschaftlich gesunden Stadt erkauft man sich mit dem Risiko, bei enem GAU als erster draufzugehen.

Muß man selbst wissen, was es einem wert ist...

Montag, 13. Juli 2009

Was geht...

...nur in diesen Köpfen vor?

Samstag war in Hamburg ja große SM-Party. Wobei die offizielle Bedeutung von SM hier "Schlager-Move" ist, je nach persönlichem Musikgeschmack gibt's da aber auch andere Meinungen. Und die zu bewundernden Outfits standen teilweise im Verdacht, binnen weniger Minuten zu Augenkrebs zu führen.

Klar wird auf solchen Festen gesoffen ohne Ende, logisch schlagen gerade auch die Jüngeren mal richtig über die Stränge. 13jährige mit 2 Promille und mehr - bei dieser Veranstaltung nichts Besonderes.

Natürlich ist man schnell nicht mehr so richtig Herr seiner Sinne, wenn man erstmal kräftig getankt hat. Und ja, dann macht man auch mal Sachen, die vielleicht irgendwie ungewöhnlich sind. Man klettert auf Ampel- und Lichtmasten (und stürzt irgendwann zu vorgerückter Stunde seinem SHT entgegen), oder man knutscht wildfremde Leute ab (die teilweise so häßlich sind, daß... aber lassen wir das.)

Und dann sind da die Typen, die mitten in einer Sanitätsstelle feiern. Nicht die Sanis, oh nein, die haben verzweifelt versucht, irgendwie arbeitsfähig zu bleiben. Irgendwelche volltrunkenen Idioten, die einfach mal vor gar nichts mehr Respekt haben wollten und sich dabei extrem cool vorkamen. Teilweise sind die laut gröhlend in die Rettungsfahrzeuge eingestiegen, wo gerade Patienten behandelt wurden.

Größten Respekt vor den Kollegen, die es geschafft haben, sich bei solchen Aktionen im Griff zu behalten. Ich glaube, ich hätte zugeschlagen.

Mittwoch, 8. Juli 2009

Honi soit qui mal y pense

Dieser altfranzösische Ausspruch bedeutet im Deutschen etwa "Ein Schuft, wer Böses dabei denkt" (siehe hier).

Da gibt es in Hamburg ja diesen Verein SterniPark. SterniPark hat sich unter anderem mit dem "Projekt Findelbaby" einen Namen gemacht und als erste freie Organisation in Hamburg eine Babyklappe eingerichtet.

Eine Babyklappe ist eine Einrichtung, wo frau ihr Neugeborenes abgeben kann, wenn sie sich überlegt hat, lieber doch kein Kind haben zu wollen. Ich möchte das hier gar nicht weiter bewerten (für mich heißt "kein Kind wollen" soviel wie "nicht ficken oder wenigstens verhüten", aber das mag jeder für sich selbst entscheiden).

Praktische Sache sowas: das Baby muß nicht mehr wie früher irgendwo ausgesetzt werden, wo es womöglich verhungert, erfriert, vom bösen Wolf gefressen wird oder von einem lebensunwerten Kinderficker aufgesammelt und mißbraucht wird. Vielmehr ist das Baby schnell wieder in der Obhut von Menschen, die wissen, was so ein Baby braucht.

Glaubt man jedenfalls.

Tatsächlich hat der Verein SterniPark gerade das Problem, den Verbleib von vier dieser Kinder nicht recht erklären zu können. Angeblich hätten sich in drei Fällen die Mütter gemeldet und ihre Kinder doch wieder zu sich geholt, und in einem Fall sei es zu einer Adoption gekommen - allerdings nicht in Hamburg, sondern irgendwo anders.

Wäre ja alles gut und schön (und vielleicht sogar im Sinne der Kinder) - nur lässt sich das irgendwie nicht nachprüfen. SterniPark jedenfalls gibt keine Daten bezüglich der drei Mütter bzw. der Adoptivfamilie heraus und auch die Fraktionen im Hamburger Rathaus sind sich einig wie selten, daß die Identitäten der Mütter geschützt bleiben sollen.

Die Frage ist jetzt nur, was ist die Wahrheit? Wie kann es angehen, daß in Deutschland ein privat organisierter Verein Kinder einsammeln und weiterreichen darf? Woher will man in den drei Fällen gewusst haben, daß es wirklich die leibliche Mutter ist, die ihr Kind zurückhaben will? Welche Maßnahmen wurden getroffen, um Mißbrauch (im wahrsten Sinne des Wortes) zu verhindern?

Antworten, die SterniPark bislang schuldig bleibt. Vielmehr gibt man sich vereinsmeierisch-naiv: man handele selbstverständlich nur zum Wohle der Kinder (und Mütter), jeder andere Gedanke wäre absurd. Man sei ja auch gar nicht verpflichtet, die Abgabe von Kindern in der Babyklappe zu melden, jedenfalls nicht innerhalb der ersten acht Wochen.

Nun ja: das stimmt, verpflichtet sind die wohl tatsächlich nicht dazu. Aber mein gesunder Menschenverstand sagt mir, daß ich mir nicht einfach ein Baby durch den vergrößerten Briefschlitz stecken lassen kann, ohne dann mal jemandem Bescheid zu sagen. Ich meine, auch so ein Baby hat Rechte und braucht jemanden, der diese Rechte für das Baby rechtssicher(!) ausüben kann. Jedenfalls würde auch ich nur das Beste für ein mir anvertrautes "Findelkind" tun, aber ich würde mir niemals anmaßen, über mehrere Wochen soetwas wie "durch Findung bestellter Vormund" zu sein.

Und wenn ich, der ich mich ja gar nicht oft und tiefgreifend mit solchen Situationen auseinandersetzn muß, wenn also ich schon darauf komme, daß der Staat wenigstens *wissen* sollte, daß ich gerade mal wieder ein Baby zugeschoben bekommen habe, dann sollte so ein Verein, der sich Findelbabys zum Vereinsinhalt gemacht hat, erst recht darauf kommen.

Ich halte den Laden übrigens sowieso für suspekt, seit ich einen der führenden Köpfe mal persönlich kennengelernt habe. Ein Typ, der angeblich aus der seelsorgerischen Ecke kommt und fett, feist und schleimig wirkt. So ein Typ, wo man geradezu *spürt*, wie gern der kleine Kinder auf den Schoss nimmt...

Und dann noch dieses: seit 2008 gab es mehrfach Diskussionen um die Verwendung von staatlichen Fördermitteln und Zuschüssen durch den Verein. Man konnte nicht recht erklären, was mit dem ganzen Geld (es geht wohl jährlich um Millionenbeträge) genau getan wird.

Natürlich ist ein gemeinnütziger Verein darauf angewiesen, öffentliche Zuwendungen zu erhalten, aber er tut auch gut daran, sich weitere Einnahmequellen zu erschliessen.

Und da ist es doch jetzt sehr beruhigend zu wissen, daß der Hamburger Sozialsenator sich sicher ist: "Wir haben keinen Hinweis darauf, dass beim Verein SterniPark irgendetwas schiefläuft, geschweige denn, dass Kinderhandel stattfindet."

Hübsch, wie er das formuliert hat, oder?

Dienstag, 7. Juli 2009

Chellenge der journalistischen Inkompetenz - oder: Kennen Sie das Hamburger Abendblatt?

Es ist schon beeindruckend, wer (oder besser: was) sich in Deutschland alles im Journalismus tummeln darf. Sorgfalt gehört wohl leider nicht mehr dazu, jedenfalls beim Hamburger Abendblatt.

Beispiel 1*:
Da wird dann über das Washingtoner U-Bahn-Unglück berichtet: "Jeder der beiden Züge in Richtung Innenstadt hatte sechs Wagen mit Platz für jeweils 1.200 Fahrgäste."

Wow, jeder Wagen bot also Platz für 1.200 Menschen, das ist kaum zu glauben: ich halte 6 Personen je Quadratmeter für schon extrem eng. Bei dieser "Packdichte" brauche ich dann 200 Quadratmeter für 1.200 Leute - bei den üblichen 2,5 Metern nutzbare Breite einer durchschnittlichen U-Bahn ist so ein Waggon also 80 Meter lang, der ganze Zug mißt dann gute 480 Meter und kann garantiert keine engen Kurven fahren.

Nun ja, schaut man mal eben bei Wikipedia vorbei, erfährt man, daß ein einzelner Wagen für nicht mal 200 Menschen ausgelegt ist. Bei sechs Waggons komme ich dann auch auf 1.200 und frage mich: war es schlechte Recherche, fehlendes Verstehvermögen, nicht nachgedacht - oder war der betreffende "Journalist" schlicht nicht in der Lage, eine korrekte Formulierung zu wählen?

Beispiel 2*:
Am 1. Juli 2009 wird unter der Überschrift "Norden hinkt bei der Zahl der Internetnutzer hinterher" beschrieben, wie schlecht doch die nödlichen Bundesländer abschneiden, wenn es um die Frage geht, wie viele Menschen dort jeweils einen Zugang zum Internet haben.

Unter "nördliche Länder" verstehe ich mal Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Und jetzt das Ranking:
1. Bremen
2. Berlin
3. Baden-Württemberg
4. Hamburg
5. Hessen
6. Schleswig-Holstein
7. Niedersachsen
8. Nordrhein-Westfalen
9. Bayern
10. Rheinland-Pfalz
11. Brandenburg
12. Sachsen
13. Saarland
14. Thüringen
15. Mecklenburg-Vorpommern
16. Sachsen-Anhalt

Okay - Meck-Pomm hinkt tatsächlich hinterher. Aber die anderen vier Nord-Länder liegen in der oberen Tabellenhälfte und nebenbei alle über dem Bundesdurchschnitt. Die Schlusslichter bilden - vom Saarland mal abgesehen - die östlichen Länder. Ja, die hinken tatsächlich hinterher.

Und wieder mal frage ich mich, was dieser "Journalist" eigentlich gedacht hat (wenn überhaupt), als er diesen Artikel schrieb. Vielleicht braucht er auch einfach einen neuen Kompass.

Übrigens: Leserbriefe mit derartig kritischen Inhalten werden von der Redaktion nicht beantwortet, und sobald man solche "Schmähereien" über die Kommentarfunktion bei dem verunglückten Artikel platziert, wird die Kommentarfunktion dort abgeschaltet.

Was lernen wir daraus?
Gar nichts.
Denn: Lernen wird scheinbar völlig überbewertet.
Siehe Abendblatt-"Journalisten"...

* Die zitierten Beispiele waren unter diesen Links am 07.07.2009 um 12:00 Uhr so nachzulesen. Gelegentlich werden besonders miserable Artikel nachträglich aus dem Programm genommen oder korrigiert.

Montag, 6. Juli 2009

Randale !!!

Wie unsagbar dumm können Menschen eigentlich sein, wie ignorant, egozentrisch und verlogen? Man schreit nach Anarchie, pocht aber gleichzeitig auf sein Demonstrationsrecht (das einem nur der Staat gewähren kann). Man richtet Millionenschäden an, steckt Autos in Brand, zertrümmert Scheiben, verletzt Polizisten - aber gleichzeitig verurteilt man die "unangemessene Härte", mit der der Staat gegen diese Dummbeutel vorgeht.

Gehts noch?

Das alles hat mit Demonstrationsrecht und freier Meinungsäußerung ungefähr soviel zu tun wie der Nationalsozialismus mit der Akzeptanz der Andersdenkenden.

Ich plädiere daher für einen Straftatbestand "Anwesenheit bei Randale": Wer sich trotz Aufforderung nicht deutlich vom randalierenden Mob entfernt wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft sowie zu den notwendigen Aufräumarbeiten herangezogen.

Meiner Ansicht nach gehört auf diesen ekelerregenden Pöbel mit aller Macht eingedroschen. Wasserwerfer, Knüppel, Gummigeschosse, Tränengas - immer feste druff. Diese lebensunwerten Kreaturen haben Milde nicht verdient, und warme Worte verstehen sie schon lange nicht mehr. Die wollen nur Randale, dann sollen sie die auch bekommen und am eigenen Leib spüren, was das bedeutet.

Keine Gnade für Straftäter, keine Schonung für Randalierer!