Montag, 13. Oktober 2008

Experten...

Es ist schon erstaunlich - da gilt es ein kniffliges Problem zu lösen, und man läßt Experten ran. Dabei hört man es doch schon als Kind, wenn man gerade wieder so richtig was verbockt hat: "Na, Du bist mir ja ein Experte...!"

Also, wenn ich ein Problem zu lösen habe, frage ich keine Experten, sondern jemanden, der sich auch damit auskennt.

Hätte das IOC vielleicht auch tun sollen. Die haben nämlich verfügt, daß die Doping-Proben der olympischen Sommerspiele von Peking für acht Jahre eingefroren werden, damit man auch Jahre später noch - mit bis dahin neu entwickelten und/oder verfeinerten Analysemethoden - Dopingsubstanzen nachweisen kann, die heute noch locker durchs Raster fallen würden.

Soweit so gut, ich finde es völlig korrekt, daß man diesen Weg wählt, denn Doping hat im Sport nichts verloren. Da sollen Sportler gegeneinander antreten und nicht (Bio-)Chemiker.

Aber musste man das Einfrieren der Proben unbedingt den Experten überlassen? War es nicht abzusehen, daß "Experten" das nicht richtig machen? Jetzt hat man die Blut- und Urinproben gemeinsam eingefroren, und zwar bei Minus 20 Grad. Das reicht nicht aus, um die Zersetzung bestimmter instabiler Einweiße zu verhindern; die Aussagekraft der Proben ist bereits jetzt fragwürdig. Außerdem müssen die Gebinde nun einmal aufgetaut werden, um Blut- und Urinproben zu trennen, danach sollen die Blutproben auf Minus 80 Grad eingefroren werden.

Bei diesem "Umgefrier-Vorgang" muß mit weiteren Schäden am biologischen Material gerechnet werden. Die Ergebnisse, die sich vielleicht in ein paar Jahren zeigen, sind damit angreifbar, denn es dürfte schwierig sein, zu belegen, daß die Testergebnisse nicht durch unpassende Behandlung der Proben falsch-positiv sind.

Aber gut, das Problem wird sich dann ja erst in ein paar Jahren stellen, und wenn's soweit ist, kann man bestimmt ein paar Experten finden. Oder jemanden, der sich mit sowas auskennt...

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