Eine Rubrik im "stern" - simple Fotos, neu vertont, mit witzigem Ergebnis.
Gibt's auch als Situationskomik:
Auf die Gefahr hin, daß ich mich damit für eine gepflegte Steinigung bewerbe: ich wollte mal den Google-Chrome ausprobieren. Natürlich (vorsichtshalber) auf meiner Surfmaschine, die keinerlei persönliche Daten enthält. Also Google aufgerufen, zum Chrome navigiert und die Linux-Version für Debian/Ubuntu geladen. Alles voll unspektakulär.
Lustig dann in diesem Zusammenhang die Titelzeile vom Firefox:
Freitag, 11. Juni 2010
Prominenten in den Mund geschoben...
Mittwoch, 9. Juni 2010
Wenn's schnell geht - macht nix...!
Nach längerer Zeit habe ich mir wieder mal ein Linux-System aufgesetzt. Die Maschine dafür ist nicht mehr die jüngste, Pentium-Single-Core mit 2 GHz, 768 MB RAM, On-Board-Grafik. Alles in allem nichts dolles also. Aber zum surfen sollte es reichen, und immerhin ist ein DVD-Brenner mit drin.
Also flugs mal OpenSUSE runtergeladen, ISO-Image auf 'ne DVD gebeamt und losinstalliert. Gefühlte dreiundsiebzig Fragen beantwortet, und dann war es auch schon so weit: mein neues System erwachte zum Leben. Toll.
Aber: schnarchend lahm kam es daher. Die Anzeige leicht unscharf, der Bildschirmaufbau fast zeilenweise, jeder Start eines Programmes geeignet, mal eben zwischendurch "Ben Hur" zu schauen. Hab 'ne Weile an den Einstellungen rumgefummelt und wenigstens die Anzeige etwas schärfer bekommen (andere Schriftart und anderer Mauszeiger - kein Erfolg im technischen Sinne, aber für die Augen allemal besser...). Nach zwei Tagen habe ich entnervt aufgegeben.
Nächster Versuch. Ubuntu-Image runtergeladen, gebrannt, Installation gestartet. Gefühlt zwei Fragen beantwortet und gespannt abgewartet, was wohl diesmal passiert. Nach einer Viertelstunde erschien auf dem Schirm so eine Meldung wie "aufgepasst, gleich ist es soweit!", während der Fortschrittsbalken noch immer unter 50% stand. Fängt ja gut an...
Irgendwann war die Kiste dann aber fertig, flugs noch ein Neustart, und schon lag der bekannt unspektakuläre Ubuntu-Desktop vor mir. Hmmm, mal vorsichtig Firefox gestartet - PLING - da isser schon. Das ging jetzt schnell. Und, Moment mal, das Bild ist ja auch gestochen scharf. Cool. Mal schauen, was mit YouTube ist. Okay, kein Flash, kein Film - aber das Angebot, fehlende Plug-In's mal eben nachzuladen. Automatische Suche funktioniert, Installation ebenfalls, drei Minuten später flimmert das erste Filmchen über'n Schirm. Geil.
Was mich ein wenig irritiert ist folgendes: immer so nach 5 Minuten etwa kachelt der X-Server ab und behauptet - nachdem er alle ihm bekannten Grafikmodi ausprobiert hat - er könne keinen Modus finden, der zu meinem Monitor passt. Danach kann ich mich dann immerhin noch am Terminal anmelden und einen gepflegten Reboot veranlassen - für die nächsten fünf Minuten. Habe den Monitor gewechselt (ohne Ergebnis) und jetzt die On-Board-Grafik durch ein Stück handelsübliches ATI ersetzt, mal schauen, ob's hilft. Aber bei der Gelegenheit: GraKa eingebaut, eingeschaltet, löppt - so muss plug'n'play funzen!
Ich bin sicher, daß ich das Anzeigeproblem noch gefixt kriege und freue mich schon jetzt über ein beachtlich flinkes kleines Surf-Maschinchen...
(Nachtrag 6 Stunden später: mit der ATI-Wald-und-Wiesen-Graka statt On-Board-Grafik klappts jetzt auch ganz reibungslos - Jubel...)
Montag, 7. Juni 2010
Ärztliche Arroganz (am Beispiel eines CIRS-Falles)
Ich lese ja hin und wieder mal diese Seite. Bin da iregdnwann mal drauf gestossen und finde den CIRS-Ansatz an sich sehr gut.
Nun wird hier jedoch ein Incident beschrieben, der sich in einfachem Rettungsassistentendeutsch ungefähr so liest:
"Patient, Anfang 50, hat hyperventiliert (was er auch kennt), nach Rückatmung ist alles gut, Notarzt soll abbestellt werden. Da der Notarzt aber just eintrifft, schaut er sich den Patienten an, findet auch nichts weiter und läßt ihn da. Nachmittags geht der Patient zu seinem Hausarzt, wo er mit einem manifesten Herzinfarkt kollabiert und verstirbt."
Klar, ganz blöde Sache sowas. Natürlich fragt man sich sofort, ob morgens beim Rettungseinsatz vielleicht doch irgendwas übersehen wurde. Nochmal schnell nachgeschaut: AHA! Ein EKG wurde morgens nicht abgeleitet. Der Patient sei "grenzwertig tachycard" gewesen. Sonst alles "im Normbereich", aber genaue Werte kennt man nicht.
Mein RettAss-Gefühl sagt mir: vielleicht hätte man morgens was gefunden, den Patienten in die Klinik gebracht und ihm das Leben gerettet. Vielleicht aber auch nicht. Man weiß es nicht. Fakt ist aber: wenn ich schon einen Patienten zu Hause lasse, mache ich den Rundum-Check gründlich (und auch gründlich dokumentiert).
Und jetzt? Jetzt gehen im Anschluss an diese CIRS-Schilderung drei Kommentatoren auf den Incident ein, und alle drei stürzen sich erstmal auf die Frage, ob denn ein Rettungsassistent den Notarzt überhaupt abbestellen dürfe. Und alle drei kommen zu dem Schluss, dass ein RettAss den Notarzt *NICHT* abbestellen darf (bzw. es nicht dürfen sollte).
Die Begründung dafür ("Schließlich besteht ja ein Behandlungsvertrag mit dem Notarzt, sobald er gerufen wurde.") halte ich schon an sich für fragwürdig, aber egal, ob dem so sei oder nicht: im geschilderten Fall ist der Notarzt ja gerade *nicht* abbestellt worden sondern hat sich den Patienten selbst angeschaut. Trotzdem wurde nicht zu Ende untersucht (und so möglicherweise etwas Wichtiges übersehen).
Der Beitrag im CIRS ist also wieder einmal eines dieser Paradebeispiele für ärztliche Arroganz und Ignoranz gegenüber dem Rettungsdienstpersonal. Statt die Nachlässigkeit des eigenen Kollegen in aller Deutlichkeit herauszustellen, wird eine Frage diskutiert, die in diesem konkreten Fall nebensächlich ist (weil eben nicht zutreffend) und sogar angesichts einer klaren Aussage ("Der NA entschließt sich, die Patientin trotzdem anzuschauen") so getan, als wissen man ja gar nicht, ob der Notarzt sich den Patienten noch angeschaut hätte.
Widerlich.
Montag, 16. November 2009
Gestern Abend am Fenster...
Wohnblocksiedlungen haben ja manchmal auch ihre Vorteile. Zum Beispiel wenn einem langweilig ist und man ein wenig die Nachbarn beobachten kann. Vorweg: wenn es draußen dunkel ist und in einem Raum das Licht brennt, kann man von außen so ziemlich alles sehen, was drinnen passiert, ohne selbst gesehen zu werden. Außer, man knipst selbst auch das Licht an...
Die folgende Geschichte ist Wort für Wort wahr.
Gestern Abend also bekam ich zufällig mit, daß der Nachbar im Block gegenüber offenbar eine neue Freundin hat. Sehr süßes Ding, keine Frage. Netter Hintern und (wie ich später sehen durfte) auch Tangaträgerin, wie sich's gehört. ;-)
Die beiden haben in trauter Zweisamkeit das Bett hergerichtet (wobei ein zweiter Satz Kissen/Decke frisch bezogen wurde - hatte er seit ich gegenüber wohne noch nie gebraucht...) und ihre Klamotten für den nächsten Tag hübsch ordentlich bereitgelegt.
Für die folgenden Szenen muß man wissen, daß Zimmer und Bad nebeneinander liegen und ich beide Fenster gut einsehen kann - ich konnte also gleichzeitig sehen, wer was tut.
Zuerst ist sie ins Bad gegangen und er hat im Zimmer irgendwelche Papiere durchgesehen. Sie hat kurz geduscht (Nebenbei: die Reihenfolge, von innen nach außen betrachtet, Lichtquelle - Duschvorhang - Dusche - Milchglasfenster macht das Bild nur unwesentlich unscharf; nicht nur ihr Hintern ist hübsch geformt...) und dabei ihre Zähne geputzt, hat sich anschließend ihre Haare gebürstet, war kurz auf Klo und nach etwa 15 Minuten aus dem Badezimmer wieder raus.
Dann ist er ins Bad. Sie hat sich ganz offensichtlich auf das gefreut, was der Abend noch bringen sollte. Hat die Kissen schön gemütlich angeordnet, sich hingelegt, ist wieder aufgestanden. Hat das Licht ein wenig gedimmt (zum Glück nicht zu doll) und sich aufs Bett gesetzt. Verschiedene mehr oder weniger laszive Posen. Kissen und Bettdecken nochmal geprüft und umdrapiert. Probeliegen. Wieder aufstehen.
Mit der Zeit kam spürbar Langeweile auf (er seinerseits hat nicht geduscht, ehrlicherweise weiß ich gar nicht genau, was er die ganze Zeit im Bad getrieben hat - es sah aus, als würde er sich minutenlang im Spiegel betrachten...) und sie fing an, sich sein Bücherregal anzuschauen. Nahm hier oder da mal ein Buch heraus, blätterte, schob es wieder ins Regal, schaute weiter.
Irgendwann fiel ihr dabei eine Zeitschrift entgegen, die wohl quer über einigen Büchern lag, und die sie sich natürlich auch ansah. Ich kann nur vermuten, was das für ein Heft war, aber sie schien ganz und gar nicht amüsiert. Sie hat das Heft aufs Bett gelegt und fing an, sich wieder umzuziehen. Schlafanzug aus (deswegen weiß ich das mit dem Tanga...), Jeans und Pulli an, Klamotten eingepackt und gegangen.
Ich war ja schon schwer damit beschäftigt, mich auf dem Boden herumzuwälzen und auf den Tepich zu trommeln, aber das coolste: ER hat davon noch gar nichts mitbekommen! Inzwischen war er ja schon seit über 30 Minuten im Bad zugange und sie - einfach weg! Wie geil!
Tja, seine Übungsheftchen sollte man vielleicht doch besser verstecken. Sowas oder sowas ähnliches wird er sich wohl auch gedacht haben, als er irgendwann aus dem Bad kam und erkannte, was er gerade für ein Drama verpasst hat. Für mich hat sich die Stunde am Fenster jedenfalls gelohnt - langweilig war das nicht.
Freitag, 13. November 2009
Google-Maps-Paradoxone
Keine Ahnung, wahrscheinlich gibt's irgendwo schon feine Listen, aber den hier habe ich ganz allein und sehr zufällig entdeckt: Am Flughafen Frankfurt/Main startet eine Lufthansa-747 Richtung Ost-Nordost, und offenbar wurde sie mehrfach vom Satelliten erfasst (der Abstand zwischen drei startenden Maschinen wäre sonst zu eng).
Lustig: es sind drei Flugzeuge zu sehen, aber vier Flugzeug-Schatten:
Donnerstag, 1. Oktober 2009
Deutscher Tolerantismus
Vor einem guten Dreivierteljahrhundert ließ sich das Deutsche Volk von einem geisteskranken Fanatiker dazu verleiten, Intoleranz als oberste Maxime anzuerkennen, als todbringendes Programm zu zelebrieren.
Nach dem bitteren Erwachen '45 erkannte man allmählich, wie groß die Schuld war, die man auf sich geladen hatte, und wie dringend nötig es sein würde, von der maximalen Intoleranz aus sich zum Gegenteil zu wenden.
Und weil nun das Deutsche Volk in seiner ureigensten Art stets bestrebt ist, die Dinge besonders gründlich zu tun, entwickelte sich eben nicht einfach nur ein tolerantes Volk, nein - die Deutschen gebaren den Tolerantismus.
Tolerantismus bedeutet, daß die eigenen Interessen nicht nur gleichwertig mit jenen der anderen gesehen werden, sondern daß die eigenen Interessen geradezu verleugnet werden, sobald sie jene anderer Völker oder Gemeinschaften einschränken könnten.
Im täglichen Leben bedeutet das, daß in einer deutschen Schule eher die Kruzifixe entfernt werden, weil sich Menschen nichtchristlichen Glaubens daran stören, als daß Kopftücher verboten würden.
Tolerantismus führt auch dazu, daß muslimische Schüler vor Gericht das Recht auf ihr Gebet auch während der Schulzeit erstreiten können, weil das Interesse des Deutschen Volkes nach Integration weniger zählt.
Von der Tatsache abgesehen, daß meines Erachtens Religion und Glaube sowieso nichts weiter tun, als diese Welt immerfort neu in Not und Elend zu stürzen, sehe ich die gleiche Gefahr beim Tolerantismus.
Tolerantismus ist auch eine Art von Fanatismus, eine Form der freiwilligen Einschränkung des eigenen Denkens und der eigenen Urteilsfähigkeit, eine Form der Abkehr vom gesunden Menschenverstand, vom rechten Maß.
Aber wie Deutschen haben ja reichlich Erfahrung damit, geistesgestörten Demagogen hinterherzulaufen - egal, ob sie sich nun "Hitler", "Benedict XVI" oder "Imam sonstwie" nennen - wir werden wie üblich blind ins Verderben rennen.