Mittwoch, 15. Juli 2009

Atomkraft? Ja danke...

Wir kennen alle diese Sticker mit dem Slogan "Atomkraft? Nein danke!". Und wir kennen alle die Bilder von Demonstrationen gegen Atomkraft. Gegen Atomkraftwerke, gegen die Zwischen- oder gar Endlagerung von Atommüll, gegen Castor-Transporte.

Und na klar kennen wir auch alle die Demonstranten udn Atomkraftgegner, die auf Fernsehen und Computer verzichten, keine Waschmaschine haben (geschweigen denn einen Wäschetrockner) und auch keinen Kühlschrank. Eben nichts, was Strom braucht.

Weil sie eben konsequent sind.
Weil man ihnen eben nichts vormachen kann.
Weil diese Leute eben weiterdenken.
Der Strom kommt aus der Steckdose?
Ja. Aber wie kommt er da rein...?

(Ehrlich gesagt: ich kenne nicht einen einzigen Atomkraftgegner, der sein eigenes Leben einschränkt, um den Stromverbrauch zu senken. Die meisten verzichten nicht mal auf Standby-Schaltungen...)

Urkomisch finde ich ja, daß die Diskussion um die Schliessung von Krümmel jetzt endlich eine neue Dimension erreicht hat: Was bitte passiert, wenn sich die Bürger von Geesthacht durchsetzen und das AKW für immer vom Netz geht? Genau: Vattenfall zahlt der Stadt Geesthacht keine Gewerbesteuern mehr. Da fallen dann jedes Jahr etliche Millionen Euro an Einnahmen weg.

Nun gehört Geesthacht ja zu den reichsten Städten der Republik. Modern und saniert, aber doch schuldenfrei und mit ordentlich Rücklagen. Und, tja - und mit verwöhnten Bürgern.

Wenn die Steuereinnahmen vom AKW-Betreiber wegfallen, werden Löcher im Haushalt entstehen, und die gilt es zu stopfen. Das bedeutet zum Beispiel, daß Gebühren für städtische Leistungen erhöht werden, oder daß städtische Zuschüsse für Veranstaltungen wegfallen (die Veranstalter werden sich das Geld dann von den Besuchern holen - oder die Veranstaltungen finden nicht mehr statt). Das bedeutet auch, daß die allgemeine Grundsteuer erhöht werden wird.

Alles in allem: die aufstrebende Stadt Geesthacht, in die viele neu-wohlhabende Bürger aus dem nahen Hamburg gezogen sind, weils dort so schön günstig war, wird künftig kein so günstiges Pflaster mehr sein. Die Lebenshaltungskosten werden deutlich ansteigen, und manch einer wird feststellen, daß er sich mit seinem schmucken Eigenheim übernommen hat.

Geesthacht und seine Bürger sind auf das AKW Krümmel angewiesen, auch wenn das keiner wahrhaben will. Aber im Leben gibt es nunmal nichts umsonst: billiges Wohnen in einer wirtschaftlich gesunden Stadt erkauft man sich mit dem Risiko, bei enem GAU als erster draufzugehen.

Muß man selbst wissen, was es einem wert ist...

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