Freitag, 11. September 2009

Eine stille Minute voller Gedanken

Ich gedenke heute all der vor acht Jahren durch blinden Religionsfanatismus getöteten Menschen, insbesondere all jener, die in Ausführung ihrer Pflicht als Mitarbeiter von Rettungsdiensten, Feuerwehr oder Polizei ihr Leben verloren.

Ich denke an die Angehörigen, die seit acht Jahren trauern.

Ich denke an die Kinder, die seit acht Jahren ihren Vater und/oder ihre Mutter vermissen, und an die Männer und Frauen, die seit acht Jahren auf ihren Lebenspartner warten und doch wissen, daß es ein Wiedersehen nicht geben wird.

Aber ich denke auch an all die anderen Menschen, die im Lauf der Jahrtausende religiösen Eiferern zum Opfer gefallen sind:

Ich denke an Urwaldstämme in Afrika oder Amerika, die sich der Zwangsmissionierung und Christianisierung widersetzten und ausgerottet wurden.

Ich denke an Mädchen und Frauen, vor allem in Afrika, die beschnitten - d.h. verstümmelt - werden, weil dies angeblich einem Gott gefalle.

Ich denke an die vielen Menschen, die sich mit dem HIV-Virus infizieren, weil ein religöser Fanatiker im Vatikan Kondome als Teufelszeug verachtet.

Daß ich selbst ein strenggläubiger Atheist bin, fest davon überzeugt, daß es keinen Gott gibt, den man anbeten müsste, habe ich schon mehrfach deutlich gemacht. Ich wiederhole es hier und heute, weil ich glaube, daß Religion die Wurzel von viel zu viel Übel auf dieser Welt ist.

Religion und Glaube mögen zwar vielen eine Stütze in ihrem Leben sein, etwas, woran sie sich in schweren Stunden festklammern können, aber Religion und Glaube sind auch die Instrumente der Machtergreifung und der Machtsicherung. Sie dienten schon immer und dienen auch heute noch der Unterdrückung, der Ausbeutung, der Rechtfertigung von Tod und Verderben.

Sollte es entgegen meiner festen Überzeugung doch sowas wie einen Gott geben, dann hätte er entweder jämmerlich versagt, oder er würde sich wohl daran erfreuen, wie wir Menschen uns um seinetwillen zerfleischen.
In beiden Fällen aber sehe ich keinen Grund, ihn dafür anzubeten.

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