Dienstag, 19. August 2008

StudiVZ & Co.

Ich bin ja absolut kein Freund davon, sich im Internet zu produzieren.
Jedenfalls nicht mit meinem echten Namen. ;-)

Die Möglichkeiten, sich eine Zweit- oder auch Drittidentität zuzulegen, springen einen ja geradezu an: Alias-Namen ausdenken, bei einem beliebigen Freemailer eine EMail-Adresse verschaffen, fertig. Die meisten Angebote (Foren, Mailinglisten, Blogs, ...) verzichten auf dezidierte Angaben, die auch überprüfbar wären. Manchmal wird die Adresse (Strasse, Ort) mit der Postleitzahl abgeglichen, aber das wars dann auch schon.

Die Anmeldung bei StudiVZ ist auch so eine Sache - stundenlanges Herumstöbern in den Profilen von Leuten, die man kennt, hier und da mal ein Foto kommentieren, Leute gruscheln - alles unter falschem Namen - toll...

Und es ist spannend, wie viele Leute man da findet, von denen man definitiv weiß, daß sie mit Müh' und Not die Hauptschule hinter sich lassen konnten, jetzt aber angeblich Medizin, Katastrophenmanagement, Chemie oder gar Mathematik studieren.

Noch spannender aber ist es zu sehen, wie die alle ihre Fotos veröffentlichen, scheinbar ganz ohne daran zu denken, daß die dann weltweit sichtbar sind. Mit netten (oder auch weniger netten) Kommentaren, zum Teil mit Klarnamen - und ganz ohne zu fragen, ob der oder diejenige auf dem Bild eigentlich mit der Veröffentlichung einverstanden ist.

Das Internet ist eine unglaubliche Fundgrube, wenn ich jemandem was Böses will. Ein bei Google oder Yasni eingetippter Name führt oft zu einer Fülle von Informationen, die ihren wahren Wert erst durch Verknüpfung miteinander entwickeln. Name, Anschrift, Hobbies, Bankverbindung, vielleicht irgendwo ein Hinweis auf die Krankenkasse, ein Foto dazu - ich kann mir in kürzester Zeit eine weitere Identität aufbauen.

Schöne neue Welt.

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