Montag, 26. Mai 2008

Wer die Wahl hat...

...hat die Qual.


Aber wer läßt sich schon gern quälen?


Okay... ich verzichte jetzt auf eine Abhandlung über die Anhänger des gepflegten Sado-Maso, wohl wissend, daß solche Beiträge sich meist größerer Beliebtheit erfreuen (obwohl's natürlich immer nur die anderen machen... ;-)


Gestern waren die Schleswig-Holsteiner aufgerufen, ihre Kommunalvertretungen neu zusammenzuwürfeln. Und immerhin fast jeder zweite hat sich auch an die Wahlurne getraut, sein Kreuzchen bei der Partei bzw. dem Kandidaten seines Herzens gemacht und so ein Stück gelebte Demokratie zelebriert.


Wo waren denn bitte die anderen? Warum gehen 50% der Wahlberechtigten nicht zur Wahl? Ist ihnen die Zukunft ihrer Gemeinde egal, ist es ihnen etwa wurscht, wer die Geschicke lenkt und ihr Umfeld aktiv gestaltet? Das glaube ich nicht.


Ich bin fest davon überzeugt, daß es den allermeisten Bürgern - auch in Schleswig-Holstein - gerade nicht egal ist, was in ihrer Umgebung so läuft. Stattdessen denke ich, sie haben einfach resigniert. Es ist ihnen nicht egal, was passiert, sie haben lediglich verastanden, daß es völlig egal ist, wer den Murks verzapft.

Politiker, das erleben wir fast täglich auf allen Ebenen, sehen ihr Egagement in erster Linie als Selbstverwirklichung. Es geht ihnen nicht um das Gemeinwohl, es geht ihnen nicht um die Bürger, um die Menschen in ihrem Zuständigkeitsbereich, sondern es geht ihnen darum, selbst etwas darzustellen, wichtig zu sein, sich Denkmäler zu setzen - und natürlich immer auch darum, in der nächsten Legislaturperiode wieder dabei zu sein.

Nicht anders ist es zu erklären, daß Entscheidungen gefällt werden, Gesetze und Verordnungen gemacht werden, die sich kaum an den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen orientieren, sondern stets solche, die all jenen nützen, die eine starke Lobby haben. Viele Politiker sind längst zu Marionetten verschiedenster großer Interessengruppen und ihrer eigenen Machtbesessenheit verkommen.

Gesunder Menschenverstand und ein gerader Blick auf das, was den Menschen einerseits wirklich nützt, andererseits ihnen nicht (z.B. durch zu hohe Kosten) schadet - derartige Einstellungen sind rar gesät in dieser Zeit.

Wo sind sie, die wahren Volksvertreter, die sich noch in die Lage des Menschen als Bürger hineinversetzen können, die sich für das einsetzen, was uns als Gesellschaft tatsächlich weiterbringt? Wo sind die Staatsmänner (und -frauen), die ihr Profil durch sinnvolle und nachvollziehbare Entscheidnungen, durch Glaubwürdigkeit und Wahrhaftigkeit schärfen?

"Politik ist ein schmutziges Geschäft" - doch das liegt nicht an dem "Instrument Demokratie", sondern an der Art, wie diejenigen, die sich Politiker nennen, damit umgehen.

Und weil das so ist, bleiben immer mehr Menschen der Politik fern - sei es, daß sie selbst nicht aktiv in das Geschehen eingreifen, oder daß sie schlicht nict zur Wahl gehen.

Denn das, was hinten raus kommt, ist sowieso immer das gleiche - egal, wer die Sch*** produziert.

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